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Literature: Der Sandmann.

  Seite 30: Der Sandmann.



deutscher Text English text
 

Recht hatte aber Nathanael doch, als er seinem Freunde Lothar schrieb, daß des widerwärtigen Wetterglashändlers Coppola Gestalt recht feindlich in sein Leben getreten sei. Alle fühlten das, da Nathanael gleich in den ersten Tagen in seinem ganzen Wesen durchaus verändert sich zeigte. Er versank in düstre Träumereien, und trieb es bald so seltsam, wie man es niemals von ihm gewohnt gewesen. Alles, das ganze Leben war ihm Traum und Ahnung geworden; immer sprach er davon, wie jeder Mensch, sich frei wähnend, nur dunklen Mächten zum grausamen Spiel diene, vergeblich lehne man sich dagegen auf, demütig müsse man sich dem fügen, was das Schicksal verhängt habe. Er ging so weit, zu behaupten, daß es töricht sei, wenn man glaube, in Kunst und Wissenschaft nach selbsttätiger Willkür zu schaffen; denn die Begeisterung, in der man nur zu schaffen fähig sei, komme nicht aus dem eignen Innern, sondern sei das Einwirken irgend eines außer uns selbst liegenden höheren Prinzips.

 

However, Nathaniel was quite right, when he wrote to his friend Lothaire that the form of the repulsive barometer-dealer, Coppola, had had a most evil effect on his life. All felt, even in the first days, that Nathaniel had undergone a complete change in his whole being. He sank into a gloomy reverie, and behaved in a strange manner that had never been known in him before. Everything, his whole life, had become to him a dream and a foreboding, and he was always saying that man, although he might think himself free, only served for the cruel sport of dark powers. These he said it was vain to resist; man must patiently resign himself to his fate. He even went so far as to say that it is foolish to think that we do anything in art and science according to our own independent will; for the inspiration which alone enables us to produce anything does not proceed from within ourselves, but is the effect of a higher principle without.


Vokabular  
 

treiben, hier: verhalten = to behave

 

wähnend, glaubend = believing

 

sich fügen = to resign to fate

 

verhängen, zuteilen = to give

 

selbsttätige Willkür = independent will

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