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"Das
Mädchen gehört dem heiligen Tempel
an, hat er gesagt; sie kommt nie in die Welt
hinaus, sie begegnen einander nicht mehr;
ich bin bei ihm, sehe ihn jeden Tag. Ich
will ihn pflegen, ihn lieben, ihm mein Leben
opfern!"
Aber nun sollte der Prinz sich verheiraten
mit des Nachbarkönigs schöner Tochter,
erzählte man. Deshalb rüstete er
auch ein so prächtiges Schiff aus. Der
Prinz reist, um des Nachbarkönigs Länder
kennen zu lernen, hiess es allerdings, und
dass ein großes Gefolge ihn begleiten
solle, aber es geschah im Grunde genommen,
um des Nachbarkönigs Tochter kennen
zu lernen. Aber die kleine Seejungfrau schüttelte
das Haupt und lächelte. Sie kannte die
Gedanken des Prinzen weit besser, als alle
anderen. "Ich soll reisen!" hatte
er ihr gesagt, "ich soll die schöne
Prinzessin sehen, meine Eltern verlangen
das. Aber zwingen wollen sie mich nicht,
sie als meine Braut heimzuführen. Ich
kann sie ja nicht lieben! Sie gleicht nicht
dem schönen Mädchen im Tempel,
der du gleich siehst. Sollte ich einmal eine
Braut wählen, so würdest eher du
es werden, du, mein stummes Findelkind mit
den sprechenden Augen!" und er küßte
ihren roten Mund, spielte mit ihren langen
Haaren und legte sein Haupt an ihr Herz,
das von Menschenglück und einer unsterblichen
Seele träumte. |
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"He says the maiden belongs to the holy temple, therefore she will never return to the world. They will meet no more: while I am by his side, and see him every day. I will take care of him, and love him, and give up my life for his sake." Very soon it was said that the prince must marry, and that the beautiful daughter of a neighboring king would be his wife, for a fine ship was being fitted out. Although the prince gave out that he merely intended to pay a visit to the king, it was generally supposed that he really went to see his daughter. A great company were to go with him. The little mermaid smiled, and shook her head. She knew the prince's thoughts better than any of the others. "I must travel," he had said to her; "I must see this beautiful princess; my parents desire it; but they will not oblige me to bring her home as my bride. I cannot love her; she is not like the beautiful maiden in the temple, whom you resemble. If I were forced to choose a bride, I would rather choose you, my dumb foundling, with those expressive eyes." And then he kissed her rosy mouth, played with her long waving hair, and laid his head on her heart, while she dreamed of human happiness and an immortal soul. |