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Die Reise
war vorbei, der Brief wurde geöffnet
und von dem lieben Freunde gelesen. Er war
so erfreut, daß er die Blume küßte,
und dann wurde sie mit den Versen zusammen
in einen Schubkasten gelegt, worin noch
mehr solcher schönen Briefe lagen,
aber alle ohne Blume; sie war die erste,
die einzige, wie die Sonnenstrahlen sie
genannt hatten, und darüber nachzudenken
war schön. Sie durfte auch lange darüber
nachdenken, sie dachte, während der
Sommer verging und der lange Winter verging,
und als es wieder Sommer wurde, wurde sie
wieder hervorgenommen. Aber da war der junge
Mann gar nicht froh. Er faßte das
Papier hart an und warf die Verse hin, daß
die Blume zu Boden fiel. Flachgepreßt
und trocken war sie ja, aber deshalb hätte
sie doch nicht auf den Boden geworfen werden
müssen; doch dort lag sie besser als
im Feuer, wo die Ferse und Briefe aufloderten.
Was war geschehen? – Was so oft geschieht.
Die Blume hatte ihn genarrt, es war ein
Scherz; die Jungfrau hatte ihn genarrt;
das war kein Scherz, sie hatte sich einen
anderen Freund im schönen Sommer erkoren.
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The journey was over; the letter was opened, and read by the dear friend. How pleased he was! He kissed the letter, and it was laid, with its enclosure of verses, in a box, in which there were many beautiful verses, but all of them without flowers; she was the first, the only one, as the Sunbeams had called her; and it was a pleasant thing to think of that.
She had time enough, moreover, to think about it; she thought of it while the summer passed away, and the long winter went by, and the summer came again, before she appeared once more. But now the young man was not pleased at all. He took hold of the letter very roughly, and threw the verses away, so that the Flower fell on the ground. Flat and faded she certainly was, but why should she be thrown on the ground? Still, it was better to be here than in the fire, where the verses and the paper were being burnt to ashes. What had happened? What happens so often:�the Flower had made a gauk of him, that was a jest; the girl had made a fool of him, that was no jest, she had, during the summer, chosen another friend. |