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Literature: Die Verwandlung

  Seite 31: Die Verwandlung



deutscher Text English Text
  Auf diese Weise bekam nun Gregor täglich sein Essen, einmal am Morgen, wenn die Eltern und das Dienstmädchen noch schliefen, das zweitemal nach dem allgemeinen Mittagessen, denn dann schliefen die Eltern gleichfalls noch ein Weilchen, und das Dienstmädchen wurde von der Schwester mit irgendeiner Besorgung weggeschickt. Gewiß wollten auch sie nicht, daß Gregor verhungere, aber vielleicht hätten sie es nicht ertragen können, von seinem Essen mehr als durch Hörensagen zu erfahren, vielleicht wollte die Schwester ihnen auch eine möglicherweise nur kleine Trauer ersparen, denn tatsächlich litten sie ja gerade genug.

Mit welchen Ausreden man an jenem ersten Vormittag den Arzt und den Schlosser wieder aus der Wohnung geschafft hatte, konnte Gregor gar nicht erfahren, denn da er nicht verstanden wurde, dachte niemand daran, auch die Schwester nicht, daß er die anderen verstehen könne, und so mußte er sich, wenn die Schwester in seinem Zimmer war, damit begnügen, nur hier und da ihre Seufzer und Anrufe der Heiligen zu hören. Erst später, als sie sich ein wenig an alles gewöhnt hatte - von vollständiger Gewöhnung konnte natürlich niemals die Rede sein - , erhaschte Gregor manchmal eine Bemerkung, die freundlich gemeint war oder so gedeutet werden konnte. »Heute hat es ihm aber geschmeckt«, sagte sie, wenn Gregor unter dem Essen tüchtig aufgeräumt hatte, während sie im gegenteiligen Fall, der sich allmählich immer häufiger wiederholte, fast traurig zu sagen pflegte: »Nun ist wieder alles stehengeblieben.«
 

This was how Gregor received his food each day now, once in the morning while his parents and the maid were still asleep, and the second time after everyone had eaten their meal at midday as his parents would sleep for a little while then as well, and Gregor's sister would send the maid away on some errand. Gregor's father and mother certainly did not want him to starve either, but perhaps it would have been more than they could stand to have any more experience of his feeding than being told about it, and perhaps his sister wanted to spare them what distress she could as they were indeed suffering enough.

It was impossible for Gregor to find out what they had told the doctor and the locksmith that first morning to get them out of the flat. As nobody could understand him, nobody, not even his sister, thought that he could understand them, so he had to be content to hear his sister's sighs and appeals to the saints as she moved about his room. It was only later, when she had become a little more used to everything - there was, of course, no question of her ever becoming fully used to the situation - that Gregor would sometimes catch a friendly comment, or at least a comment that could be construed as friendly. "He's enjoyed his dinner today", she might say when he had diligently cleared away all the food left for him, or if he left most of it, which slowly became more and more frequent, she would often say, sadly, "now everything's just been left there again".


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