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Literature: Die Verwandlung

  Seite 19: Die Verwandlung



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  »Nun«, sagte Gregor und war sich dessen wohl bewußt, daß er der einzige war, der die Ruhe bewahrt hatte, »ich werde mich gleich anziehen, die Kollektion zusammenpacken und wegfahren. Wollt Ihr, wollt Ihr mich wegfahren lassen? Nun, Herr Prokurist, Sie sehen, ich bin nicht starrköpfig und ich arbeite gern; das Reisen ist beschwerlich, aber ich könnte ohne das Reisen nicht leben. Wohin gehen Sie denn, Herr Prokurist? Ins Geschäft? Ja? Werden Sie alles wahrheitsgetreu berichten? Man kann im Augenblick unfähig sein zu arbeiten, aber dann ist gerade der richtige Zeitpunkt, sich an die früheren Leistungen zu erinnern und zu bedenken, daß man später, nach Beseitigung des Hindernisses, gewiß desto fleißiger und gesammelter arbeiten wird. Ich bin ja dem Herrn Chef so sehr verpflichtet, das wissen Sie doch recht gut. Andererseits habe ich die Sorge um meine Eltern und die Schwester. Ich bin in der Klemme, ich werde mich aber auch wieder herausarbeiten. Machen Sie es mir aber nicht schwieriger, als es schon ist. Halten Sie im Geschäft meine Partei! Man liebt den Reisenden nicht, ich weiß. Man denkt, er verdient ein Heidengeld und führt dabei ein schönes Leben. Man hat eben keine besondere Veranlassung, dieses Vorurteil besser zu durchdenken. Sie aber, Herr Prokurist, Sie haben einen besseren Überblick über die Verhältnisse als das sonstige Personal, ja sogar, ganz im Vertrauen gesagt, einen besseren Überblick als der Herr Chef selbst, der in seiner Eigenschaft als Unternehmer sich in seinem Urteil leicht zu Ungunsten eines Angestellten beirren läßt. Sie wissen auch sehr wohl, daß der Reisende, der fast das ganze Jahr außerhalb des Geschäfts ist, so leicht ein Opfer von Klatschereien, Zufälligkeiten und grundlosen Beschwerden werden kann, gegen die sich zu wehren ihm ganz unmöglich ist, da er von ihnen meistens gar nichts erfährt und nur dann, wenn er erschöpft eine Reise beendet hat, zu Hause die schlimmen, auf ihre Ursachen hin nicht mehr zu durchschauenden Folgen am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Herr Prokurist, gehen Sie nicht weg, ohne mir ein Wort gesagt zu haben, das mir zeigt, daß Sie mir wenigstens zu einem kleinen Teil recht geben!«   "Now, then", said Gregor, well aware that he was the only one to have kept calm, "I'll get dressed straight away now, pack up my samples and set off. Will you please just let me leave? You can see", he said to the chief clerk, "that I'm not stubborn and like I like to do my job; being a commercial traveller is arduous but without travelling I couldn't earn my living. So where are you going, in to the office? Yes? Will you report everything accurately, then? It's quite possible for someone to be temporarily unable to work, but that's just the right time to remember what's been achieved in the past and consider that later on, once the difficulty has been removed, he will certainly work with all the more diligence and concentration. You're well aware that I'm seriously in debt to our employer as well as having to look after my parents and my sister, so that I'm trapped in a difficult situation, but I will work my way out of it again. Please don't make things any harder for me than they are already, and don't take sides against me at the office. I know that nobody likes the travellers. They think we earn an enormous wage as well as having a soft time of it. That's just prejudice but they have no particular reason to think better it. But you, sir, you have a better overview than the rest of the staff, in fact, if I can say this in confidence, a better overview than the boss himself - it's very easy for a businessman like him to make mistakes about his employees and judge them more harshly than he should. And you're also well aware that we travellers spend almost the whole year away from the office, so that we can very easily fall victim to gossip and chance and groundless complaints, and it's almost impossible to defend yourself from that sort of thing, we don't usually even hear about them, or if at all it's when we arrive back home exhausted from a trip, and that's when we feel the harmful effects of what's been going on without even knowing what caused them. Please, don't go away, at least first say something to show that you grant that I'm at least partly right!"

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