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Gibt
es eine dunkle Macht, die so recht feindlich
und verräterisch einen Faden in unser
Inneres legt, woran sie uns dann festpackt
und fortzieht auf einem gefahrvollen verderblichen
Wege, den wir sonst nicht betreten haben
würden - gibt es eine solche Macht,
so muß sie in uns sich, wie wir selbst
gestalten, ja unser Selbst werden; denn
nur so glauben wir an sie und
räumen ihr den Platz ein, dessen sie
bedarf, um jenes geheime Werk zu vollbringen.
Haben wir festen, durch das heitre Leben
gestärkten, Sinn genug, um fremdes
feindliches Einwirken als solches stets
zu erkennen und den Weg, in den uns Neigung
und Beruf geschoben, ruhigen Schrittes
zu verfolgen, so geht wohl jene unheimliche
Macht unter in dem vergeblichen Ringen
nach der Gestaltung, die unser eignes Spiegelbild
sein sollte. Es ist auch gewiß, fügt
Lothar hinzu, daß die dunkle psychische
Macht, haben wir uns durch uns selbst ihr
hingegeben, oft fremde Gestalten, die die
Außenwelt uns in den Weg wirft, in
unser Inneres hineinzieht, so, daß wir
selbst nur den Geist entzünden, der,
wie wir in wunderlicher Täuschung
glauben, aus jener Gestalt spricht. Es
ist das Phantom unseres eigenen Ichs, dessen
innige Verwandtschaft und dessen tiefe
Einwirkung auf unser Gemüt uns in
die Hölle wirft, oder in den Himmel
verzückt. - Du merkst, mein herzlieber
Nathanael! daß wir, ich und Bruder
Lothar uns recht über die Materie
von dunklen Mächten und Gewalten ausgesprochen
haben, die mir nun, nachdem ich nicht ohne
Mühe das Hauptsächlichste aufgeschrieben,
ordentlich tiefsinnig vorkommt. |
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If there is a dark and hostile power, laying its treacherous toils within us, by which it holds us fast and draws us along the path of peril and destruction, which we should not otherwise have trod; if, I say there is such a power, it must form itself inside us and out of ourselves, indeed; it must become identical with ourselves. For it is only in this condition that we can believe in it, and grant it the room which it requires to accomplish its secret work. Now, if we have a mind which is sufficiently firm, sufficiently strengthened by the joy of life, always to recognize this strange enemy as such, and calmly to follow the path of our own inclination and calling, then the dark power will fail in its attempt to gain a form that shall be a reflection of ourselves. Lothaire adds that if we have willingly yielded ourselves up to the dark powers, they are known often to impress upon our minds any strange, unfamiliar shape which the external world has thrown in our way; so that we ourselves kindle the spirit, which we in our strange delusion believe to be speaking to us. It is the phantom of our own selves, the close relationship with which, and its deep operation on our mind, casts us into hell or transports us into heaven. -
You see, dear Nathaniel, how freely Lothaire and I are giving our opinion on the subject of the dark powers; which subject, to judge by my difficulties in writing down;
its most important features, appears to be a complicated one.
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