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Sie erwachten
erst in der finstern Nacht, und Hänsel
tröstete sein Schwesterchen und sagte: »Wart
nur, Gretel, bis der Mond aufgeht, dann
werden wir die Brotbröcklein sehen,
die ich ausgestreut habe, die zeigen uns
den Weg nach Haus.« Als der Mond
kam, machten sie sich auf, aber sie fanden
kein Bröcklein mehr, denn die viel
tausend Vögel, die im Walde und im
Felde umherfliegen, die hatten sie weggepickt.
Hänsel sagte zu Gretel: »Wir
werden den Weg schon finden.« Aber
sie fanden ihn nicht. Sie gingen die ganze
Nacht und noch einen Tag von Morgen bis
Abend, aber sie kamen aus dem Wald nicht
heraus und waren so hungrig, denn sie hatten
nichts als die paar Beeren, die auf der
Erde standen. Und weil sie so müde
waren, dass die Beine sie nicht mehr
tragen wollten, so legten sie sich unter
einen Baum und schliefen ein. Nun war's
schon der dritte Morgen, dass sie
ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie
fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten
immer tiefer in den Wald, und wenn nicht
bald Hilfe kam, mussten sie verschmachten.
Als es Mittag war, sahen sie ein schönes,
schneeweißes Vögelein auf einem
Ast sitzen, das sang so schön, dass sie
stehen blieben und ihm zuhörten. Und
als es fertig war, schwang es seine Flügel
und flog vor ihnen her, und sie gingen
ihm nach, bis sie zu einem Häuschen
gelangten, auf dessen Dach es sich setzte,
und als sie ganz nahe herankamen, so sahen
sie, dass das Häuslein aus Brot
gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber
die Fenster waren von hellem Zucker. »Da
wollen wir uns dranmachen«, sprach
Hänsel, »und eine gesegnete
Mahlzeit halten. Ich will ein Stück
vom Dach essen, Gretel, du kannst vom Fenster
essen, das schmeckt süß.« |
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They did not awake until it was dark night, and Hansel comforted his little sister and said, "Just wait, Grethel, until the moon rises, and then we shall see the crumbs of bread which I have strewn about, they will show us our way home again." When the moon came they set out, but they found no crumbs, for the many thousands of birds which fly about in the woods and fields had picked them all up. Hansel said to Grethel, "We shall soon find the way," but they did not find it. They walked the whole night and all the next day too from morning till evening, but they did not get out of the forest, and were very hungry, for they had nothing to eat but two or three berries, which grew on the ground. And as they were so weary that their legs would carry them no longer, they lay down beneath a tree and fell asleep.
It was now three mornings since they had left their father's house. They began to walk again, but they always got deeper into the forest, and if help did not come soon, they must die of hunger and weariness. When it was mid-day, they saw a beautiful snow-white bird sitting on a bough, which sang so delightfully that they stood still and listened to it. And when it had finished its song, it spread its wings and flew away before them, and they followed it until they reached a little house, on the roof of which it alighted; and when they came quite up to little house they saw that it was built of bread and covered with cakes, but that the windows were of clear sugar. "We will set to work on that," said Hansel, "and have a good meal. I will eat a bit of the roof, and thou, Grethel, canst eat some of the window, it will taste sweet." |