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»Ja,
wenn ich nicht Boten gehen müsste,
der Armut halber und um mein Leben zu fristen«,
antwortete er, »ach, so eine reiche
Frau wie Ihr weiß nicht, wie wehe
Armut tut und wie wohl ein frischer Trunk
bei solcher Hitze.«
Als sie dies hörte, eilte sie in das
Haus, nahm einen Krug vom Gesims und füllte
ihn mit Wasser; doch als sie zurückkehrte
und nur noch wenige Schritte von ihm war
und das Männlein sah, wie es so elend
und verkümmert auf dem Sack saß,
da fühlte sie inniges Mitleid, bedachte,
dass ja ihr Mann nicht zu Hause sei,
und so stellte sie den Wasserkrug beiseite,
nahm einen Becher und füllte ihn mit
Wein, legte ein gutes Roggenbrot darauf und
brachte es dem Alten. »So, und ein
Schluck Wein mag Euch besser frommen als
Wasser, da Ihr schon so gar alt seid«,
sprach sie, »aber trinket nicht so
hastig und esset auch Brot dazu!« |
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