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»Verlassen Sie sofort meine Wohnung!« sagte Herr Samsa und zeigte auf die Tür, ohne die
Frauen von sich zu lassen. »Wie meinen Sie das?« sagte der mittlere der Herren etwas
bestürzt und lächelte süßlich. Die zwei anderen hielten die Hände auf dem Rücken und rieben
sie ununterbrochen aneinander, wie in freudiger Erwartung eines großen Streites, der aber
für sie günstig ausfallen mußte. »Ich meine es genau so, wie ich es sage«, antwortete Herr
Samsa und ging in einer Linie mit seinen zwei Begleiterinnen auf den Zimmerherrn zu. Dieser
stand zuerst still da und sah zu Boden, als ob sich die Dinge in seinem Kopf zu einer neuen
Ordnung zusammenstellten. »Dann gehen wir also«, sagte er dann und sah zu Herrn Samsa auf,
als verlange er in einer plötzlich ihn überkommenden Demut sogar für diesen Entschluß eine
neue Genehmigung. Herr Samsa nickte ihm bloß mehrmals kurz mit großen Augen zu. Daraufhin
ging der Herr tatsächlich sofort mit langen Schritten ins Vorzimmer; seine beiden Freunde
hatten schon ein Weilchen lang mit ganz ruhigen Händen aufgehorcht und hüpften ihm jetzt
geradezu nach, wie in Angst, Herr Samsa könnte vor ihnen ins Vorzimmer eintreten und die
Verbindung mit ihrem Führer stören. Im Vorzimmer nahmen alle drei die Hüte vom
Kleiderrechen, zogen ihre Stöcke aus dem Stockbehälter, verbeugten sich stumm und verließen
die Wohnung. In einem, wie sich zeigte, gänzlich unbegründeten Mißtrauen trat Herr Samsa mit
den zwei Frauen auf den Vorplatz hinaus; an das Geländer gelehnt, sahen sie zu, wie die drei
Herren zwar langsam, aber ständig die lange Treppe hinunterstiegen, in jedem Stockwerk in
einer bestimmten Biegung des Treppenhauses verschwanden und nach ein paar Augenblicken
wieder hervorkamen; je tiefer sie gelangten, desto mehr verlor sich das Interesse der
Familie Samsa für sie, und als ihnen entgegen und dann hoch über sie hinweg ein
Fleischergeselle mit der Trage auf dem Kopf in stolzer Haltung heraufstieg, verließ bald
Herr Samsa mit den Frauen das Geländer, und alle kehrten, wie erleichtert, in ihre Wohnung
zurück. |
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"Leave my home. Now!", said Mr. Samsa, indicating the door and without letting the women from him. "What do you mean?", asked the middle of the three gentlemen somewhat disconcerted, and he smiled sweetly. The other two held their hands behind their backs and continually rubbed them together in gleeful anticipation of a loud quarrel which could only end in their favour. "I mean just what I said", answered Mr. Samsa, and, with his two companions, went in a straight line towards the man. At first, he stood there still, looking at the ground as if the contents of his head were rearranging themselves into new positions. "Alright, we'll go then", he said, and looked up at Mr. Samsa as if he had been suddenly overcome with humility and wanted permission again from Mr. Samsa for his decision. Mr. Samsa merely opened his eyes wide and briefly nodded to him several times. At that, and without delay, the man actually did take long strides into the front hallway; his two friends had stopped rubbing their hands some time before and had been listening to what was being said. Now they jumped off after their friend as if taken with a sudden fear that Mr. Samsa might go into the hallway in front of them and break the connection with their leader. Once there, all three took their hats from the stand, took their sticks from the holder, bowed without a word and left the premises. Mr. Samsa and the two women followed them out onto the landing; but they had had no reason to mistrust the men' intentions and as they leaned over the landing they saw how the three gentlemen made slow but steady progress down the many steps. As they turned the corner on each floor they disappeared and would reappear a few moments later; the further down they went, the more that the Samsa family lost interest in them; when a butcher's boy, proud of posture with his tray on his head, passed them on his way up and came nearer than they were, Mr. Samsa and the women came away from the landing and went, as if relieved, back into the flat. |