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Literature: Die Verwandlung

  Seite 52: Die Verwandlung



deutscher Text English Text
  Wer hatte in dieser abgearbeiteten und übermüdeten Familie Zeit, sich um Gregor mehr zu kümmern, als unbedingt nötig war? Der Haushalt wurde immer mehr eingeschränkt; das Dienstmädchen wurde nun doch entlassen; eine riesige knochige Bedienerin mit weißem, den Kopf umflatterndem Haar kam des Morgens und des Abends, um die schwerste Arbeit zu leisten; alles andere besorgte die Mutter neben ihrer vielen Näharbeit. Es geschah sogar, daß verschiedene Familienschmuckstücke, welche früher die Mutter und die Schwester überglücklich bei Unterhaltungen und Feierlichkeiten getragen hatten, verkauft wurden, wie Gregor am Abend aus der allgemeinen Besprechung der erzielten Preise erfuhr. Die größte Klage war aber stets, daß man diese für die gegenwärtigen Verhältnisse allzu große Wohnung nicht verlassen konnte, da es nicht auszudenken war, wie man Gregor übersiedeln sollte. Aber Gregor sah wohl ein, daß es nicht nur die Rücksicht auf ihn war, welche eine Übersiedlung verhinderte, denn ihn hätte man doch in einer passenden Kiste mit ein paar Luftlöchern leicht transportieren können; was die Familie hauptsächlich vom Wohnungswechsel abhielt, war vielmehr die völlige Hoffnungslosigkeit und der Gedanke daran, daß sie mit einem Unglück geschlagen war, wie niemand sonst im ganzen Verwandten- und Bekanntenkreis.

  Who, in this tired and overworked family, would have had time to give more attention to Gregor than was absolutely necessary? The household budget became even smaller; so now the maid was dismissed; an enormous, thick-boned charwoman with white hair that flapped around her head came every morning and evening to do the heaviest work; everything else was looked after by Gregor's mother on top of the large amount of sewing work she did. Gregor even learned, listening to the evening conversation about what price they had hoped for, that several items of jewellery belonging to the family had been sold, even though both mother and sister had been very fond of wearing them at functions and celebrations. But the loudest complaint was that although the flat was much too big for their present circumstances, they could not move out of it, there was no imaginable way of transferring Gregor to the new address. He could see quite well, though, that there were more reasons than consideration for him that made it difficult for them to move, it would have been quite easy to transport him in any suitable crate with a few air holes in it; the main thing holding the family back from their decision to move was much more to do with their total despair, and the thought that they had been struck with a misfortune unlike anything experienced by anyone else they knew or were related to.

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