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     LiteratureFairy Tales Wilhelm Hauff: Dwarf Nose

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  Seite 13: Der Zwerg Nase (Dwarf Nose)



deutscher Text
 

Da lag er auf dem Sofa des alten Weibes und blickte verwundert umher. "Nein, wie man aber so lebhaft träumen kann!" sprach er zu sich, "hätte ich jetzt doch schwören wollen, dass ich ein schnödes Eichhörnchen, ein Kamerad von Meerschweinen und anderem Ungeziefer, dabei aber ein großer Koch geworden sei. Wie wird die Mutter lachen, wenn ich ihr alles erzähle! Aber wird sie nicht auch schmähen, dass ich in einem fremden Hause einschlafe, statt ihr zu helfen auf dem Markte?" Mit diesen Gedanken raffte er sich auf, um hinwegzugehen; noch waren seine Glieder vom Schlafe ganz steif, besonders sein Nacken, denn er konnte den Kopf nicht recht hin und her bewegen; er musste auch selbst über sich lächeln, dass er so schlaftrunken war; denn alle Augenblicke, ehe er es sich versah, stieß er mit der Nase an einen Schrank oder an die Wand oder schlug sie, wenn er sich schnell umwandte, an einen Türpfosten. Die Eichhörnchen und Meerschweinchen liefen winselnd um ihn her, als wollten sie ihn begleiten, er lud sie auch wirklich ein, als er auf der Schwelle war, denn es waren niedliche Tierchen; aber sie fuhren auf ihren Nußschalen schnell ins Haus zurück, und er hörte sie nur noch in der Ferne heulen.

 

Vokabular  
  schwören = to swear
  das Ungeziefer = vermin
  schmähen, hier: rügen = to rebuke
  sich aufraffen = to brace up
  der Nacken = neck
  schlaftrunken = drowsy
  der Türpfosten = door post
  winselnd = whimpering
  die Schwelle = treshold

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