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Der König nahm das schöne Mädchen auf sein Pferd und führte es in sein Schloss, wo die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert wurde, und war es nun die Frau Königin, und lebten sie lange Zeit vergnügt zusammen; das Rehlein ward gehegt und gepflegt und sprang in dem Schlossgarten herum. Die böse Stiefmutter aber, um derentwillen die Kinder in die Welt hineingegangen waren, die meinte nicht anders, als Schwesterchen wäre von den wilden Tieren im Walde zerrissen worden und Brüderchen als ein Rehkalb von den Jägern totgeschossen. Als sie nun hörte, dass sie so glücklich waren und es ihnen so wohl ging, da wurden Neid und Missgunst in ihrem Herzen rege und ließen ihr keine Ruhe, und sie hatte keinen andern Gedanken, als wie sie die beiden doch noch ins Unglück bringen könnte. Ihre rechte Tochter, die hässlich war wie die Nacht und nur ein Auge hatte, die machte ihr Vorwürfe und sprach: »Eine Königin zu werden, das Glück hätte mir gebührt.« |
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The King took the lovely maiden upon his horse and carried her to his palace, where the wedding was held with great pomp. She was now the Queen, and they lived for a long time happily together; the roebuck was tended and cherished, and ran about in the palace-garden. But the wicked step-mother, because of whom the children had gone out into the world, thought all the time that the sister had been torn to pieces by the wild beasts in the wood, and that the brother had been shot for a roebuck by the huntsmen. Now when she heard that they were so happy, and so well off, envy and hatred rose in her heart and left her no peace, and she thought of nothing but how she could bring them again to misfortune. Her own daughter, who was ugly as night, and had only one eye, grumbled at her and said, "A Queen! that ought to have been my luck." |