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     LiteratureFairy TalesDie Gebrüder Grimm: Brother Lustig

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  Seite 14: Bruder Lustig (Brother Lustig)



deutscher Text English text
 

Bruder Lustig ging seiner Wege und kam an einen Ort, da stand ein prächtiges Schloss und nicht weit davon ein schlechtes Wirtshaus. Er ging in das Wirtshaus und bat um ein Nachtlager, aber der Wirt wies ihn ab und sprach: »Es ist kein Platz mehr da, das Haus ist voll vornehmer Gäste.« »Das nimmt mich wunder,« sprach der Bruder Lustig, »dass sie zu Euch kommen und nicht in das prächtige Schloss gehen.« »Ja,« antwortete der Wirt, »es hat was an sich, dort eine Nacht zu liegen, wers noch versucht hat, ist nicht lebendig wieder herausgekommen.« »Wenns andere versucht haben,« sagte der Bruder Lustig, »will ichs auch versuchen.« »Das lasst nur bleiben,« sprach der Wirt, »es geht Euch an den Hals.« »Es wird nicht gleich an den Hals gehen,« sagte der Bruder Lustig, »gebt mir nur die Schlüssel und brav Essen und Trinken mit.« Nun gab ihm der Wirt die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit ging der Bruder Lustig ins Schloss, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun hässliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig: »Nun tanzt, solang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.« Die Teufel aber drangen immer näher auf ihn ein und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. »Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster,« sprach er, aber sie triebens immer ärger.

 

Brother Lustig went his way and came to a place where there was a magnificent castle, and not far from it a wretched inn. He went to the inn and asked for a night's lodging, but the landlord turned him away, and said, "There is no more room here, the house is full of noble guests." "It surprises me that they should come to you and not go to that splendid castle," said Brother Lustig. "Ah, indeed," replied the host, "but it is no slight matter to sleep there for a night; no one who has tried it so far, has ever come out of it alive." "If others have tried it," said Brother Lustig, "I will try it too.""Leave it alone," said the host, "it will cost you your neck." "It won't kill me at once," said Brother Lustig, "just give me the key, and some good food and wine." So the host gave him the key, and food and wine, and with this Brother Lustig went into the castle, enjoyed his supper, and at length, as he was sleepy, he lay down on the ground, for there was no bed. He soon fell asleep, but during the night was disturbed by a great noise, and when he awoke, he saw nine ugly devils in the room, who had made a circle, and were dancing around him. Brother Lustig said, "Well, dance as long as you like, but none of you must come too close." But the devils pressed continually nearer to him, and almost stepped on his face with their hideous feet. "Stop, you devils' ghosts," said he, but they behaved still worse.


Vokabular  
  an den Hals gehen, den Hals kosten = to cost one's life
  schläfrig werden = to become tired
  sich ermuntern = animate
  eindringen, sich nähern = to approach
  die Klauen (Füße) = claws (feet)
  garstig, widerlich = foul
  ins Gesicht treten = to kick one's face
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