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     LiteratureFairy TalesDie Gebrüder Grimm: Allerleirauh

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  Seite 04: Allerleirauh (Allerleirauh)



deutscher Text English text
 

Die Sonne ging auf, und sie schlief fort und schlief noch immer, als es schon hoher Tag war. Da trug es sich zu, daß der König, dem dieser Wald gehörte, darin jagte. Als seine Hunde zu dem Baum kamen, schnupperten sie, liefen rings herum und bellten. Sprach der König zu den Jägern: »Seht nach, was dort für ein Wild sich versteckt hat.« Die Jäger folgten dem Befehl, und als sie wiederkamen, sprachen sie: »In dem hohlen Baum liegt ein wunderliches Tier, wie wir noch niemals eins gesehen haben; an seiner Haut ist tausenderlei Pelz; es liegt aber und schläft.« Sprach der König »Seht zu, ob ihr's lebendig fangen könnt, dann bindet's auf den Wagen und nehmt's mit.« Als die Jäger das Mädchen anfaßten, erwachte es voll Schrecken und rief ihnen zu »Ich bin ein armes Kind, von Vater und Mutter verlassen, erbarmt euch mein und nehmt mich mit!« Da sprachen sie: Allerleirauh, du bist gut für die Küche, komm nur mit, da kannst du die Asche zusammenkehren.« Also setzten sie es auf den Wagen und fuhren heim in das königliche Schloß. Dort wiesen sie ihm ein Ställchen an unter der Treppe, wo kein Tageslicht hinkam, und sagten: »Rauhtierchen, da kannst du wohnen und schlafen.« Dann ward es in die Küche geschickt, da trug es Holz und Wasser, schürte das Feuer, rupfte das Federvieh, belas das Gemüs', kehrte die Asche und tat alle schlechte Arbeit.

 

The sun rose, and she slept on, and she was still sleeping when it was full day. Then it so happened that the King to whom this forest belonged, was hunting in it. When his dogs came to the tree, they sniffed, and ran barking round about it. The King said to the huntsmen, "Just see what kind of wild beast has hidden itself in there." The huntsmen obeyed his order, and when they came back they said, "A wondrous beast is lying in the hollow tree; we have never before seen one like it. Its skin is fur of a thousand different kinds, but it is lying asleep." Said the King, "See if you can catch it alive, and then fasten it to the carriage, and we will take it with us." When the huntsmen laid hold of the maiden, she awoke full of terror, and cried to them, "I am a poor child, deserted by father and mother; have pity on me, and take me with you." Then said they, "Allerleirauh, thou wilt be useful in the kitchen, come with us, and thou canst sweep up the ashes." So they put her in the carriage, and took her home to the royal palace. There they pointed out to her a closet under the stairs, where no daylight entered, and said, "Hairy animal, there canst thou live and sleep." Then she was sent into the kitchen, and there she carried wood and water, swept the hearth, plucked the fowls, picked the vegetables, raked the ashes, and did all the dirty work.


Vokabular  
  sich zutragen = to happen
  schnuppern = to smell
  dem Befehl folgen = to follow an order
  der hohle Baum = empty tree
  binden = to bind
  die Asche = ash
  das Federvieh rupfen = to pluck poultry
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