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Literature: Der Sandmann.

  Seite 3: Der Sandmann.



deutscher Text English text
 

Kurz und gut, das Entsetzliche, was mir geschah, dessen tödlichen Eindruck zu vermeiden ich mich vergebens bemühe, besteht in nichts anderm, als daß vor einigen Tagen, nämlich am 30. Oktober mittags um 12 Uhr, ein Wetterglashändler in meine Stube trat und mir seine Ware anbot. Ich kaufte nichts und drohte, ihn die Treppe herabzuwerfen, worauf er aber von selbst fortging. Du ahnest, daß nur ganz eigne, tief in mein Leben eingreifende Beziehungen diesem Vorfall Bedeutung geben können, ja, daß wohl die Person jenes unglückseligen Krämers gar feindlich auf mich wirken muß. So ist es in der Tat. Mit aller Kraft fasse ich mich zusammen, um ruhig und geduldig Dir aus meiner frühern Jugendzeit so viel zu erzählen, daß Deinem regen Sinn alles klar und deutlich in leuchtenden Bildern aufgehen wird. Indem ich anfangen will, höre ich Dich lachen und Clara sagen: »Das sind ja rechte Kindereien!« - Lacht, ich bitte Euch, lacht mich recht herzlich aus! - ich bitt Euch sehr! - Aber Gott im Himmel! die Haare sträuben sich mir und es ist, als flehe ich Euch an, mich auszulachen, in wahnsinniger Verzweiflung, wie Franz Moor den Daniel. - Nun fort zur Sache!

 

To be brief, this horrible occurrence, the painful impression of which I am in vain endeavouring to throw off, is nothing more than this - that some days ago, namely on the 30th of October at twelve o'clock noon, a barometer-dealer came into my room and offered me his wares. I bought nothing, and threatened to throw him downstairs, upon which he took himself off of his own accord. Only circumstances of the most peculiar kind, you will suspect, and exerting the greatest influence over my life, can have given any import to this occurrence. Moreover, the person of that unlucky dealer must have had an evil effect upon me. So it was, indeed. I must use every endeavour to collect myself, and patiently and quietly tell you so much of my early youth as will bring the picture plainly and clearly before your eyes. As I am about to begin, I fancy that I hear you laughing, and Clara exclaiming, 'Childish stories indeed!' Laugh at me, I beg of you, laugh with all your heart. But, oh God! my hair stands on end, and it is in mad despair that I seem to be inviting your laughter, as Franz Moor did Daniel's in Schiller's play. But to my story.


Vokabular  
 

das Entsetzliche = the terrible

 

geschehen = to happen

 

der Eindruck = impression

 

der Einfluss = influence

 

der Wetterglashändler (palabra antigua) = vendor of barometres

 

drohen = to threat

 

ahnen, vermuten = to suspect

 

eingreifende Beziehungen, hier im Sinne von "Umständen" = circumstance

 

seine Kräfte zusammennehmen = to concentrate one's strength

 

die Haare sträuben sich = the hair stands

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